Die Lage der alten Mapuche Indios in Temuco/Chile

Senioren bei der Arbeit an einem Webstuhl

Senioren bei der Arbeit an einem Webstuhl

Die Stiftung Seniorenhilfe weltweit hat mit dem Instituto Indígena in Temuco/Chile eine Kooperation vereinbart, um die Lage der alten Menschen bei den Mapuche-Indios langfristig zu verbessern. Dazu gehört auch eine genauere Kenntnis ihrer Lebensbedingungen. Es gibt zwar gute Kontakte zu den zerstreut in Großfamilien in den Anden lebenden Mapuches, man weiß aber wenig über die Situation der alten Menschen. Man weiß nicht, welche Rolle und Funktion sie heute noch in ihren Familien und Gemeinschaften wahrnehmen, welche Wertschätzung man ihnen entgegen bringt, in welcher Weise sie ihre traditionellen Kenntnisse an die jüngere Generation weitergeben oder wie ihr Gesundheitszustand ist. Hinzu kommt, dass die Mapuches in Chile nicht offen, aber verdeckt diskriminiert werden, so dass es auch in letzter Zeit zu Übergriffen, und zwar auch gegenüber alten Menschen gekommen ist.

Gewebtes Muster

Gewebtes Muster

Das Instituto Indígena engagiert sich seit vielen Jahren für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Mapuche-Indios und hat sie insbesondere bei der Rückgewinnung ihrer Territorien unterstützt. Bisher hatte sie die alten Mapuches allerdings nicht in den Blick genommen. Das Institut wird daher zunächst eine Erhebung zur sozial-kulturellen Lage der alten Mapuche-Indios in der Region durchführen mit dem Ziel, dann gemeinsam mit ihnen Aktivitäten zu entwickeln.

Stolz zeigt die Frau das Ergebnis Ihrer Arbeit

Stolz zeigt die Frau das Ergebnis Ihrer Arbeit

Chile gehört nicht wie Peru und Bolivien oder Guatemala zu den Ländern mit mehrheitlich indigener Bevölkerung. Dennoch gibt es im Süden Chiles mehr als 1.5 Mio Mapuche-Indios, die als Großfamilien und weitgehend getrennt von den urbanen Zentren in den Bergen leben. Sie bewirtschaften das Land und verkaufen traditionelle Web-, Töpfer-und Holzschnitzarbeiten. Die Männer übernehmen Hilfsarbeiten in den Städten  und ein Teil der jüngeren Frauen arbeitet als Hausangestellte. Insbesondere ältere Mapuche-Frauen sprechen nur die eigene Sprache Mapudungu und kein Spanisch.

Projektentwicklung

Das Instituto Indígena hat im September 2013 die Ergebnisse der Vorstudie über die Lebenssituation alter Mapuche-Indios vorgelegt. Es hat sich bestätigt, dass Mapuche-Senioren/innen, obwohl sie dieselben Rechte und Ansprüche wie  alle alten Menschen in Chile haben,  sozial und wirtschaftlich benachteiligt werden. Da die Behörden die Bedürfnisse der Mapuche-Bevölkerung nicht zur Kenntnis nehmen, befinden sich z.B. Gesundheitszentren weit entfernt von den kleinen Siedlungen der Mapuches, so dass alte Menschen medizinisch nicht ausreichend versorgt werden. Besonders schwierig ist die Lage für pflegebedürftige alte Mapuches. Andere Ergebnisse verweisen z.B. auf die ganz wesentliche Rolle, die alte Mapuche-Frauen bei der Weitergabe der Tradition spielen.

Die Ergebnisse der Vorstudie, die von der Stiftung Seniorenhilfe weltweit mit EUR 1000,00 finanziell gefördert wurde,  erlauben jetzt eine Vertiefung der Kenntnisse über die Bedürfnisse und Interessen der Mapuche-Senioren/innen und die gemeinsame Entwicklung von Vorhaben, die zur Verbesserung ihrer Lebenslage führen können. Der weiterführende Projektantrag ist bereits bewilligt worden (vgl. Alte und junge Mapuche-Frauen engagieren sich gemeinsam für den Erhalt ihrer Kultur und Tradition – Temuco/Chile).

(Dezember 2013)

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