Studie – schwierige soziale Lage alter Menschen in Kolumbien

Schwester Dora Cecilia Ramos Castaneda

Schwester Dora Cecilia Ramos Castaneda

Eine Studie über die psychosoziale Situation alter Menschen in Villavicencio-Meta/Kolumbien, durchgeführt Ende 2016 unter Leitung der Soziologin Schwester Dora Ramos Castañeda, hat ergeben, das von 213 befragten alten Menschen eines sozialen Brennpunkts knapp die Hälfte wegen der Gewalt in ihrem Lebensumfeld die Heimat verlassen und sich in Villavicencio angesiedelt hat. Ein Teil von ihnen kommt aus der ländlichen Region der Provinz, aber die meisten sind aus entfernteren Gegenden Kolumbiens vor der Gewalt geflohen.

Bei den Friedenverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und Vertretern von Guerillagruppen Ende November 2016 hat wahrscheinlich niemand an die Situation der vielen Menschen gedacht, die in den 52 Jahren andauernder Gewalt „umgesiedelt“ wurden und  inzwischen alt geworden sind. Es dürfte aber wichtig sein, in der Seniorenarbeit diesen Aspekt zu berücksichtigen, weil anzunehmen ist, dass viele Senioren/innen immer noch unter den Verlusten und der erfahrenen Gewalt leiden.

Logo von der Stiftung Weg der Hoffnung

Logo von der Stiftung Weg der Hoffnung

Die Studie ist durchgeführt worden, weil die Stiftung Camino de la Esperanza/Weg der Hoffnung, die auf lokaler Ebene in Kolumbien und parallel in Deutschland besteht, die Seniorenarbeit in ihre Aktivitäten einbeziehen will und sich vorher über die Lebenssituation alter Menschen in Stadtviertel Comuna 4, einem sozialen Brennpunkt, informieren wollte.

Die Ergebnisse der Studie liegen vor und belegen, dass die befragten alten Menschen daran interessiert sind, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten weiter zu nutzen und zu entwickeln und sich mit anderen Senioren/innen und den jüngeren Generationen auszutauschen. Es ist auch offenkundig, dass ihre wirtschaftliche Situation schlecht ist, so dass Wege für eine Verbesserung gesucht werden müssen.

Die Stiftung Seniorenhilfe weltweit hat Villavicencio im September 2016 besucht und Camino de la Esperanza für die Durchführung der Studie mit einem Betrag von € 1.000,00 unterstützt. Camino de la Esperanza hat ergänzend Kosten übernommen. Es ist jetzt zu klären, in welcher Weise mit den Senioren/innen gearbeitet wird.

März 2017