Alte Menschen – in den Medien die unsichtbare Generation

Im März 2014 hat die ekuadorianische Tageszeitung „Der Telegraf“ eine Wochenbeilage eingeführt, die Themen behandelt, die alte Menschen besonders interessieren. Bisher sind 100 Beilagen erschienen. Es ist das erste Mal, dass sich in Ekuador eine Zeitung speziell an die 1.4 Mio. alten Menschen im Land richtet.

Mit der wöchentlichen Veröffentlichung von zwei Sonderseiten wird deutlich, welche Verantwortung die Medien  gegenüber ihren Leser/innen haben. Normalerweise berichten die Medien wenig über die Situation alter Menschen. Über sie spricht man erst, wenn sie 100 Jahre alt oder Opfer von Gewalt oder Kriminalität werden. Außerdem werden im Allgemeinen negative Stereotype über alte Menschen dargestellt.

Viele Kommunikationsmedien nehmen die Bedeutung und den Beitrag alter Menschen, den sie täglich für ihre Familien, die Gesellschaft und das Land leisten, nicht wahr und publizieren nichts darüber. Sie tragen  daher auch Verantwortung für das Bild vom alten Menschen in der Gesellschaft.  Leider gibt es in Lateinamerika immer noch zu wenige Journalisten/innen oder Medienfachleute, die sich in der Thematik des demografischen Wandels und ihrer Auswirkungen auf  die Gesellschaft, insbesondere der Seniorenbevölkerung auskennen. Eine Orientierung und Hilfestellung für Medienfachleute stellt der „Leitfaden für verantwortliche Kommunikation über Seniorinnen und Senioren“ dar (Argentinien, 2014). Dieser Leitfaden unterstreicht z.B. die Pflicht der Medienfachleute, sich einer Sprache zu bedienen, die vom Respekt für alte Menschen und ihrer Lebensleistung geprägt ist.

Quelle: El Telégrafo/Palabra Mayor – 35.03.2017/RLG 03.04.2017