Es ist wenig bekannt, wie alte Menschen in Peru auf dem Land leben. Im Jahr 2011 wurde daher auf Anregung der Generalsekretärin der Caritas, Frau Elizabeth Quilca, in drei ländlichen Provinzen Puno, Juli und Ayaviri in der Region Puno/Peru eine Befragung von mehr als 500 alten Menschen über ihre Lebenssituation durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen, dass alte Menschen auf dem Land ihr Leben lang unter extremer Armut leiden. In der Region wohnen überwiegend Indios, die über sehr wenig eigenes Land verfügen. Nicht einmal 10% der alten Menschen haben die Grundschule besucht und nur eine Minderheit spricht Spanisch. Sie haben selten Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Rund 25 % lebt allein und viele haben kaum familiäre Beziehungen. Von ihren Dorfgemeinschaften erfahren alte Menschen wenig Anerkennung und Unterstützung. Die Ergebnisse der Studie sind bei Gemeindeversammlungen in den verschiedenen Dörfern bekannt gemacht worden. Insbesondere die vorher befragten Seniorinnen und Senioren fühlten sich durch diese Rückmeldung ernst genommen und erwarten, dass es nicht bei dem einmaligen Kontakt bleibt.
Erste Schritte zur Erweiterung der sozialen Netze der alten Menschen und zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Jung und Alt in den Dörfern werden von den Caritasverbänden der Region von Mitte 2012 bis Ende 2013 in insgesamt acht Dörfern der Provinzen Juli, Ayaviri und Puno gemacht. Mit rund 240 Schülerinnen und Schülern und dem Lehrkörper von acht Schulen werden das Altern und die Situation der Seniorenbevölkerung in Peru und der Region behandelt, während parallel mit ebenfalls rund 240 alten Menschen gearbeitet wird. Bei den Kontakten mit der Seniorenbevölkerung wird die Bildung von Seniorengruppen angeregt, deren Mitglieder sich gegenseitig unterstützen sollten. Die alten Menschen werden außerdem gezielt auf die Begegnung mit den Schülerinnen und Schülern vorbereitet. Nach der Vorarbeit mit beiden Altersgruppen werden Begegnungstreffen zwischen Jung und Alt in den Schulen veranstaltet.
Die Durchführung der Arbeit ist nicht einfach, weil erstmalig mit alten Menschen vom Land gearbeitet wird, auf deren Mentalität sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen müssen. Außerdem sind die Dörfer schwer erreichbar, es gibt kaum vernünftige Zufahrtsstraßen und die Kontaktpersonen müssen Quechua bzw. Aimara, die beiden hauptsächlichen Indiosprachen in der Region, beherrschen, weil sonst eine Kommunikation nicht möglich ist.
Die beteiligten Caritasverbände verstehen das Projekt als Einstieg in die Seniorenarbeit auf dem Land und erwarten, dass die Erfahrungen auch anderen Organisationen helfen, in Zukunft eine ähnliche Arbeit aufzubauen.
Die Projektkosten betragen rund EUR 21.000,00, davon tragen die lokalen Partnerorganisationen knapp EUR 5.000,00. Die Stiftung hat einen Gesamtbetrag von EUR 16.000,00 bewilligt.
(Juli 2012)
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