In Würde Altsein – Alte Menschen in Cantel/Guatemala

Senioren und Seniorinnen beim weihnachtlichen Treffen

Die Sorge für die Senioren gehört zu den Anliegen des Vereins Le K’at – auf Deutsch: das Netz – in Cantel. Cantel, im Hochland Guatemalas gelegen, 2.300 m über dem Meeresspiegel, hat knapp 40.000 Einwohner, davon sind 94.8 % Maya-K’iché. Die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 18 Jahre, etwa 5 – 6 % sind 60 Jahre und älter. Die Mehrheit der Menschen in Cantel lebt in Armut oder extremer Armut. Die Familien arbeiten in der Landwirtschaft oder als Kleinhändler/innen auf Märkten, als Hausangestellte oder Tagelöhner.

Essen wird auf Wiese verteilt

Mittagessen beim Ausflug nach Chlicovix

Die meisten alten Menschen in Cantel beziehen keine Rente, weil sie auf dem informellen Arbeitsmarkt tätig waren. Wenn sie im Alter nicht von ihrer Familie mitversorgt werden, müssen sie, bis sie sterben, als Tagelöhner, d.h. als Waschfrauen oder auf dem Feld arbeiten oder sie verkaufen gepflückte Kräuter auf dem Markt. Ihre Wohnsituation ist prekär, nicht immer haben die Häuser sanitäre Einrichtungen und fließendes Wasser.

Da der staatliche Gesundheitsdienst völlig unzureichend ist, bietet der Verein Le K’at eine Basisversorgung an, wollte aber im Jahr 2019 darüber hinaus die Lage von mehr als 100 armen alten Menschen verbessern, und zwar ihre Ernährungssituation, ihr persönliches Wohlbefinden, ihre sozialen Netzwerke und das Miteinander mit der jüngeren Generation.

Dafür sind vom Verein Le K’at von Juni bis Ende Dezember 2019

  • fünf Gruppenausflüge zu heißen Quellen organisiert worden, wo die alten Menschen, da sie zu Hause selten fließendes Wasser haben, baden konnten, zwei Mahlzeiten erhalten und Freizeit miteinander verbringen.
  • Es hat ein erstes eintägiges Mehrgenerationentreffen zwischen einer Gruppe alter Menschen und Schüler/innen des Maya Kollegs stattgefunden. Im Schulgarten wurde mit Heilkräutern gearbeitet, deren Namen in K’iché die Kinder und Jugendlichen von den alten Menschen lernen konnten. In der Schulküche haben die Senioren/innen ihnen gezeigt, wie früher eine Hühnersuppe gekocht und Tamales gerollt wurden. Die alten Menschen haben auch aus ihrem Leben erzählt, was für die Jugendlichen interessant war.
  • In der ersten Projektphase sind zwei große eintägige Treffen, zu denen die Großgruppe von mehr als 100 alten Menschen eingeladen war, durchgeführt worden, an Maria Himmelfahrt, dem Patronatsfest von Cantel, und zu Weihnachten. Beide Veranstaltungen haben in Pfarrkirchen in Cantel stattgefunden mit einem Frühstück und Mittagessen, mit Musik und Gesang und Beisammensein. Am Vormittag wurde außerdem eine hl. Messe gefeiert.
  • Zwei Gruppen wurde Ergotherapie angeboten, als eine Therapeutin vor Ort war.

In Würde Altsein in Cantel ist für die Siftung Seniorenhilfe weltweit das erste Projekt in Guatemala und wird seit Juni 2019 durchgeführt. Das Team vor Ort ist sehr engagiert. Da der Verein Le K’at aber auch Programme für Kinder und Jugendliche und im Gesundheitsbereich durchführt, fehlen Mittel für die Arbeit mit alten Menschen. Die Stiftung Seniorenhilfe weltweit unterstützt den Verein Le K’at, der erhebliche Eigenmittel einbringt, zunächst mit € 3.000,00. 

(Februar 2020)

Das Projekt wird mit anderen Schwerpunkten weitergeführt. Vgl. „Projekte“: Seniorengärten und Ernährungshilfe – Altsein in Coronazeiten in Cantel/Guatemala.

Spenden werden erbeten:

Institut: Pax-Bank Köln
IBAN DE 22 3706 0193 6006 7670 18
BIC GENODED1PAX