Mehrgenerationenarbeit in Tacna/Peru

Miteinander von Jung und Alt

Miteinander von Jung und Alt

Seit den großen Erdbeben im Juni 2001 im Süden Perus arbeiten verschiedene Caritasverbände der betroffenen Region mit benachteiligten alten Menschen. Im Jahr 2005 ist die Mehrgenerationenarbeit in die Aktivitäten integriert worden. Caritas Tacna-Moquegua verfügt daher bereits über eine breite Erfahrung beim Aufbau und der Begleitung von Seniorengruppen und der Gestaltung von Begegnung zwischen Jung und Alt. Bei den Kindern und Jugendlichen handelt es sich um Schüler/innen von verschieden Schulen der Stadt und alte Menschen aus Seniorengruppen, die in Verbindung zur Caritas stehen.

Die Sicherstellung von Kontinuität ist ein wichtiges Kriterium für die Caritasarbeit. Der Bereich der Seniorengruppen wird weitgehend selbständig von den alten Menschen organisiert, auch wenn Freiwillige der Caritas und die Koordinatorin die Gruppen begleiten. Die Mehrgenerationenarbeit verlangt dagegen eine stärkere fachliche Präsenz der Caritas und ihrer Mitarbeiterinnen, sei es bei der thematischen Vorbereitung des Lehrkollegiums und der Erteilung von einführendem Unterricht für die Schüler/innen oder der Durchführung von unterschiedlichen Begegnungstreffen. Da der Caritasverband nicht über ausreichend eigene finanzielle Mittel, ist er auf Hilfe von außen angewiesen.

Die Generalsekretaerin der Caritas Lila Barahona im Gespräch mit einer Lehrerin der Schule Fe und Alegria

Die Generalsekretärin der Caritas Lila Barahona im Gespräch mit einer Lehrerin der Schule Fe und Alegria

Caritas Tacna-Moquegua hat für die Jahre 2017 und 2018 bei der Stiftung Seniorenhilfe weltweit einen Antrag auf Förderung eines Projekts der Mehrgenerationenarbeit gestellt, das Aktivitäten zwischen Jung und Alt an fünf Schulen unter Einbeziehung von rund 250 Schüler/innen und rund 100 Senioren/innen vorsieht. Es geht vorrangig darum, durch Begegnung und Dialog zwischen Jung und Alt die Beziehungen zwischen den Generationen zu gestalten und zu verbessern. Im Einzelnen sind im Projekt vorgesehen: Workshops und Veranstaltungen mit Schüler/innen, ein thematischer Award, Begegnungstreffen der Generationen und biografisches Arbeiten mit den Großeltern, aber auch Workshops mit Familienangehörigen und Treffen zwischen Großeltern und Enkelkindern. Gleichzeitig werden die Seniorengruppen auf die unterschiedlichen Begegnungen mit den Schüler/innen vorbereitet. Die Koordinatorin Dayana Gullén ist für die Umsetzung des Projekts verantwortlich.

Die Stiftung Seniorenhilfe weltweit hat die Mehrgenerationenarbeit der Caritas Tacna bereits in den Jahren 2015/2016 mit einem kleineren Betrag unterstützt (vgl. Projekte: Mehrgenerationenarbeit an öffentlichen Schulen in Tacna). Bei einem Besuch in Tacna im August 2016 konnte sich die Stiftung Seniorenhilfe weltweit von der Qualität der Arbeit überzeugen und hat daher den Projektanatrag für zwei Jahre mit insgesamt € 19.982 bewilligt. Der Caritasverband setzt außerdem eigene Finanzmittel ein.

(Februar 2017)

Im zweijährigen Projekt sind unterschiedliche Workshops für Lehrer/innen und Schulleiter/innen, Eltern von Schüler/innen, Schüler/innen der 4. und 6. Klasse von fünf Grundschulen, Mehrgenerationentreffen, Workshops für die Schülervertretungen und Gruppenarbeit mit Schüler/inne und Treffen von Großeltern mit ihren Enkeln durchgeführt worden. Insgesamt waren rund 400 Schüler/innen und 67 Lehrer/innen und Schulleiterinnen in die Aktivitäten einbezogen. Für die  Eltern der Schüler/innen und für Großeltern (88 Personen) und ihre Enkelkinder (210) sind eigene Treffen durchgeführt worden. Damit das Programm von den Schüler/innen gut verstanden wird, fanden Workshops mit den Schülervertretungen und Gruppenveranstaltungen mit ihrer Beteiligung statt. Außerdem ist die Öffentlichkeit mit dem Thema vertraut gemacht worden durch die Beteiligung an Straßenfesten oder bei Informationsveranstaltungen vor den Schulen, Dafür ist Infomaterial erstellt und verteilt worden.

Der Generationen-Dialog ist inhaltlich und methodisch sehr umfangreich angeregt, gefördert und umgesetzt worden. Alle Ebenen der Schulen waren beteiligt und haben zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen. Es ist anzunehmen, dass alle Beteiligten eine dauerhafte positive Einstellung zu alten Menschen und zur Bedeutung des Miteinanders der Generationen erworben haben. Für die Schüler/innen waren die konkreten Begegnungen mit alten Menschen, sowohl mit den eignen Großeltern als auch mit anderen Senioren/innen, eine neue Erfahrung ebenso wie z.B. die Malwettbewerbe zum Thema „Ein Tag mit meinen „Großeltern“ oder das gemeinsame Basteln.  Für die Senioren/innen stellte das Programm eine Möglichkeit dar, ihre sozialen Netzwerke zu erweitern und sich mit der Schülergeneration auszutauschen, zu lernen und zu feiern. Für die mittlere Generation, die häufig nicht in den Generationen-Dialog einbezogen ist, sind eigene Workshops für Eltern durchgeführt worden.

Da die Stiftung Seniorenhilfe weltweit nur beschränkte Mittel zur Verfügung hat, ist dieses Projekt erst einmal abgeschlossen worden, der Caritasverband Tacna hält aber weiter die Verbindungen und wird sich weiter in der Mehrgenerationenarbeit engagieren.

(Juli 2020)

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