Das 15-jährige Bestehen der Stiftung Seniorenhilfe weltweit im Jahr 2023 ist ein guter Anlass, auf die Arbeit der vergangenen Jahre zu schauen.
Die Corona-Pandemie von März 2020 bis Mitte des Jahres 2022 hat verdeutlicht, wie schnell eine äußere Krise arme alte Menschen zusätzlich existentiell gefährdet. Als den alten Menschen in den Projektländern auch kleinste Einnahmen, z.B. durch Hilfsarbeiten, nicht mehr möglich waren, hat die Stiftung in der konkreten Notsituation der Pandemie der zeitweiligen Verteilung von Lebensmitteln durch die Projektpartner zugestimmt – obwohl sie grundsätzlich keine Ernährungshilfe finanziert. Viele Vorhaben der Partnerorganisationen mussten wegen der Mobilitätseinschränkungen in Absprache angepasst werden. Insofern haben die Schwierigkeiten der Pandemie die Stiftung gelehrt, sich auf neue Situationen einzustellen und ihre Arbeit neu auszurichten. In den vergangenen Jahren hat die Stiftung verstärkt die schwierigen Lebensbedingungen der ländlichen Seniorenbevölkerung in den Blick genommen und Partnerorganisationen dabei unterstützt, im ländlichen Raum Seniorenarbeit aufzubauen. Die Erfahrungen während der Pandemie haben uns in diesem Bemühen bestätigt und für die Zukunft bestärkt, Senioren– und Mehrgenerationenarbeit auf dem Land mit Ernährungshilfe und kleinen einkommenschaffenden Vorhaben zu verbinden. Die Stiftung hat daher – gleichzeitig mit der Verteilung von Lebensmitteln – die Anlage von Seniorengärten als Beitrag zur Selbstversorgung angeregt, was positiv aufgenommen wurde.
Dieser Arbeitsansatz wird mit dazu beitragen, den Senioren/innen ein etwas würdigeres Leben zu ermöglichen, ihre Armut zu lindern sowie ihre Autonomie und soziale Teilhabe zu fördern.
In Deutschland bemüht sich die Stiftung weiter, auch die Allgemeinheit auf die Folgen des weltweiten Alterns der Gesellschaften aufmerksam zu machen. Es ist zu hoffen, dass ein verstärktes Problembewusstsein für den demografischen Wandel in Deutschland die Sensibilität für das Altern und seine Folgen in den Ländern des Globalen Südens erhöht und auch die Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit zu einer aktiveren Förderstrategie anregt. Einiges hat sich schon verbessert.
Die vorliegende Broschüre informiert schwerpunktmäßig über die Arbeit der Stiftung Seniorenhilfe weltweit in den letzten Jahren. Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 hat sie sich kontinuierlich entwickelt und wird sich weiterhin für eine Verbesserung der Lebensbedingungen alter Menschen in den Ländern des Globalen Südens einsetzen. Das Ziel bleibt, zu einer „Gesellschaft für alle Lebensalter“ beizutragen.
Christel Wasiek, Vorsitzende
Stiftung Seniorenhilfe weltweit